Heidemarie Ratsch im Gespräch mit Rolf Nathaus über Erfolg und Misserfolg von Qualzuchtkampagnen in Tierarztpraxen.
Mit Plakataktionen und Werbeträgern auf Bussen und Bahnen macht die Tierärztekammer Berlin seit drei Jahren regelmäßig das Qualzuchtproblem bei Haustieren sichtbar. Zuletzt sollten Info-Stelen in öffentlichen Einrichtungen und auch in Tierarztpraxen die Halter für das Leid von brachyzephalen Hunden und Katzen sensibilisieren. Doch die Reaktionen in den Praxen waren verhalten. Rolf Nathaus fragt nach dem Warum? Dr. Heidemarie Ratsch, Präsidentin der Tierärztekammer Berlin, antwortet.
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Bereits drei Kampagnen
Seit 2018 setzte die Tierärztekammer Berlin bereits drei Kampagnen um und hat dazu umfangreiche Materialien erstellt:
- Kampagen-Übersichtsseite umdenken-tierzuliebe.de der Tierärztekammer Berlin
- Link-Übersicht – Veranstaltungen – Artikel – Stellungnahmen von Tierärztekammern und Verbänden zum Themenkomplex Qualzucht.
- QUalzucht-Evidence Network QUEN – der Name steht für eine Datenbank, die Zugang zu einer Vielzahl von Ressourcen und Informationen rund um das Thema Qualzucht vereinfachen will. Die Quen-Projektseite selbst ist noch im Aufbau
- Informationsflyer „Qualzucht“ der Bundestierärztekammer ( PDF-Download). Auf der BTK-Webseite gibt es ebenfalls eine Übersichtsseite mit weiterführenden Links.
Qualzucht als Medienthema
Nicht zuletzt durch diese Aktionen, berichten immer wieder auch Medien über das Thema. So verweist die Tierärztekammer Berlin auch auf folgendes Video des ARD-Jugendsenders „Strg_F/Funk“ zum Thema Qualzucht. Darin kommen auch Tierärzte zu Wort – etwa Prof. Dr. Gerhard Oechtering (Universität Leipzig) „live“ während einer Operation.
Internationale Kampagnen
Das Thema Qualzucht umtreibt nicht nur Tierärzte in Deutschland. Auch international machen Verbände und Fachgesellschaften auf das Leid der Tiere aufmerksam, denn der Handel mit ihnen erfolgt oft grenzüberschreitend.
- #BreadToBreath lautet der Hashtag einer Kampagne gegen Qualzucht, mit der die British Veterinary Association (BVA) in sozialen und auch klassischen Medien aktiv war. Die BVA bietet dazu auch „Tools“ an, mit denen Tierärzte selbst aktiv werden und aufklären können.
- „Healthy Breading“ ist die Infoseite des Verbandes der Europäischen Kleintiertierärzte (FECAVA) überschrieben. Dort gibt es Infomaterial in verschiedensten Sprachen. Informativ ist auch die regelmäßig aktualisierte Meldungsliste etwa zur Qualzucht-Gesetzgebung und Aktionen in anderen europäischen Ländern.
Terminhinweis
Online-Seminare der Tierärztekammer Berlin
Qualzucht: Aufgaben und Pflichten für Tierärzte
für den öffentlichen Dienst und die Praxis
19.4. und 18.5. 2021 (ATF-anerkannt)
(Beitragsfoto: © Annette Coroll / Montage Kampagnenmotiv TK Berlin)