Ein Stipendium von 280 Ost-Mark für das Tiermedizinstudium im sozialistischen Bruderstaat DDR war für Dr. Ousmane Coulibaly der Start in seinen Traumberuf. Ein Lebensweg von Sikasso (Mali) über Leipzig in die eigene Rinderpraxis in Velen im Westmünsterland: „Ich wollte keinen anderen Beruf machen.“
Dr. Ousmane Coulibaly ist leidenschaftlicher Tierarzt. Mit 20 Jahren und ohne ein Wort Deutsch zu können, kam er als Abiturient aus Malis Hauptstadt Bamaku nach Leipzig. Doch das machte ihm „mehr Freude als Angst“, denn endlich gab es eine Perspektive. Das Stipendium von 280 Ost-Mark für das Tiermedizinstudium im sozialistischen Bruderstaat, war für ihn der Start in seinen Traumberuf: „Man kann Rinderpraxis nur lernen, wenn man nicht auf die Zeit guckt. Ich habe gearbeitet und Spaß dran gehabt“ – über 30 Jahre in eigener Praxis.
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Der Gesprächspartner
Dr. Ousman Coulibaly (geb. 1949) ist in Mali mit 14 Geschwistern aufgewachsen. Nach dem Abitur 1969 erhielt er ein Stipendium für ein Veterinärmedizinstudium in der DDR (Leipzig). 1976 ging er nicht zurück nach Mali, sondern in die Bundesrepublik und promovierte in Hannover über Milchhygiene.
Seit 1980 arbeitet Dr. Coulibaly mit Schwerpunkt als Rinderpraktiker im Westmünsterland. Erst als Angestellter, dann ab 1984 für über 30 Jahre in eigener Praxis in Velen in Westfalen. Heute ist der 72jährige gelegentlich noch als Vertreter aktiv.